„Unglaublich diese Menge an Stiften und Spielzeug und so schöne Sachen dabei“ staunen Schülerinnen Anna Bongartz und Sophia Bortolin beim Sortieren und Zählen der vielen Boxen auf den Tischen. Die beiden Schülerinnen der Klasse 9c sind aktive Mitglieder im Team „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ der Friedrich-Ebert-Realschule Hürth und haben in den letzten Wochen aktiv geholfen, möglichst viele Materialien und Geldspenden für die neue Partnerschule in Ruanda zu sammeln. Hierzu wurden in jeder Klasse Sammelboxen mit den Logos der beiden Schulen aufgestellt und diese mit verschiedenen Schulmaterialien, Spielzeugen, Kuscheltieren und kleinen Sportsachen für die Kinder in Ruanda gefüllt. Projektkoordinator Klaus Schumacher hatte in den Sommerferien die Schule in Ruanda besucht und so den Kontakt hergestellt. Von seiner Reise berichtete Herr Schumacher in einem Bildervortrag allen Klassen und dem Kollegium der Realschule und erklärt den Sinn der Partnerschaft. „Wir sind selber eine Schule mit Kindern aus vielen Nationen und sehen soziales Engagement und ein positives Miteinander egal mit welcher Hautfarbe, Nationalität oder Religion als einen zentralen Baustein in unserer Erziehung zu mündigen Erwachsenen. Insofern passt diese Partnerschaft wunderbar in unser Schulprofil einer offenen Schule“.
Die Resonanz auf die Sammelaktion war großartig. Neben 2435 Stiften, 340 Materialien für den Mathematik- und Kunstunterricht spendeten die Kinder 125 Schleichtiere, 30 Kuscheltiere, diverse Spielsachen und sogar kleine Musikinstrumente. Eine riesige Menge, die am letzten Schultag vor Weihnachten von den beiden Schülerinnen und 4 Lehrerinnen und Lehrern in eine große Kiste verpackt wurden und jetzt auf dem langen Weg nach Kigeme im Südwesten Ruandas ist. „Eine ganz tolle Aktion und es macht riesige Freude, sich für die Kinder in Kigeme zu engagieren“ ergänzt Diane Franzky, eine der Lehrerinnen im Partnerschaftsteam.
Besonders erwähnenswert ist dabei das Engagement einiger Kinder der Klasse 8b. Diese hatten für unseren jährlichen “Tag der offenen Tür” Kuchen und türkische Pizza gebacken und diese dann verkauft. Im Unterricht hatten sie sich mit dem Land beschäftigt und dazu Plakate und Vorträge vorbereitet, die sie dann am “Tag der offenen Tür” präsentierten. Zudem sind einige Kinder mit Spendenboxen an diesm Tag unterwegs gewesen und haben auf die Schulpartnerschaft aufmerksam gemacht. So kamen alleine durch das Engagement dieser Klasse 200 Euro zusammen. Die restlichen 203 Euro wurden dann in den darauffolgenden Wochen bis Weihnachten in den Klassen gesammelt, so dass schließlich die großartige Summe von 404 Euro zusammen kam. Das Geld ist mittlerweile überwiesen und davon wird ein Trinkwassertank mit Filteranlage finanziert. Durch diese Spende wird somit Kindern, Lehrern und Eltern die Möglichkeit auf sauberes Trinkwasser ermöglicht.
Weitere Aktionen in nächsten Jahr sind schon angedacht, u.a. einen Sponsorenwalk, aber auch diverse Unterrichtsstunden zum Land, der Kultur, der Wirtschaft und den Menschen in Ruanda. Somit wird die Partnerschaft neben Videobotschaften, Sammel-Emails und Briefen zwischen Hürth und Kigeme mit Leben gefüllt.
In Kigeme gehen mehr als 8000 Kinder in die Schule und mehr als 5000 dieser Kinder leben in einem Flüchtlingslager direkt neben der Schule. Für diese Kinder ist die Unterstützung durch die Partnerschule eine riesige Hilfe und Freude!